Panayotis Kanellopoulos

griechischer Soziologe und Politiker; 1945 und 1967 Ministerpräsident; mehrfach stellv. Ministerpräsident; versch. Ministerämter; Veröffentl. u. a.: "Der Mensch und die sozialen Konflikte", "Einfache Klänge", "Geschichte des europäischen Geistes"

* 13. Dezember 1902 Patras

† 11. September 1986 Athen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1986

vom 6. Oktober 1986

Wirken

Panayotis Kanellopoulos stammte aus Patras. Er genoß eine ausgezeichnete Erziehung, der er u.a. sein akzentfreies Deutsch und Französisch verdankte. Ab 1918 studierte er Jura in Athen, 1920 wechselte er nach Heidelberg, wo Jaspers, Heinrich Rickert, Friedrich Gundolf und Alfred Weber ihn stark beeinflußten. 1923 promovierte er zum Dr. jur. Trotz starker Neigung zu wissenschaftlicher und schriftstellerischer Tätigkeit entschloß er sich auf Grund der Familientradition und beeinflußt von Max Webers Buch "Politik als Beruf" zu politischer Aktivität. Daneben war er von 1924-35 zuerst Dozent und dann Professor der Soziologie an der Athener Universität.

Ab 1936 widmete sich K. ganz der Politik, wurde aber alsbald von dem Diktator Metaxas vier Jahre in der Ägäis interniert. Damals lernte er Englisch und Italienisch, las Dante und Michelangelo und befaßte sich mit britischer und deutscher Philosophie, darunter auch Jaspers "Existenzphilosophie". Er übersetzte das Werk ins Griechische.

Während ...